Freitag, 31. Mai 2013

Manila

Der alte US Militärflughafen von Clark wird nun mehr von Air Asia als billiger Ausweichflughafen benutzt.


Die nächstliegende Stadt ist kein Ort, in dem ich länger als nötig bleiben wollte. Angeles ist übersät mit Sextouristen. Ein trauriger Ort. Ich nehme sofort den Bus nach Manila. Im Bus gibt mir Duzs ein kurzes Update über Manila und die Philippinen.


Im Schlepptau habe ich noch 2 Mädels aus Österreich und der Tschechei. In Manila nehmen wir die Straßenbahn zu unserem Hostel. Ein Glück es ist alles gut gegangen. Den Mädels hatte man es angesehen, dass sie so etwas noch nie gemacht hatten. Die Bahn war natürlich hoffnungslos überfüllt. Doch wer einmal in Indien gewesen war, sieht das anders. Eigentlich wollte ich versuchen so schnell wie möglich einen Bus zu den Reisterrassen nach Banaue bekommen. Es ist mittlerweile schon 21 Uhr. Es gab keine Tickets mehr. Alles halb so wild. Der Hostelbesitzer spendierte 2 Flaschen „Free Rum“. Ich schmeiße meinen Rucksack aufs Bett und gehe sofort los um Cola zu kaufen. Zurück im Hostel hatte ich die Wahl zwischen 3 Tischen. Ich entschied mich für den, an dem am meisten getrunken wurde. Alex aus Frankreich, Nicole aus Kanada und James aus Neuseeland nehmen mich sofort auf und ich sehe zu, dass ich den Anschluss nicht verliere.


Nach einigen Trinkspielen, in dem ich mich oft als Sieger feiern lasse und 3 weiteren Flaschen, sind zur späteren Stunde nur noch Neuseeland und Deutschland am Leben. Früh halb sieben überlasse dem Kiwi den Sieg.



Bereits 5h später weckt mich Nicole unsanft auf. Ich habe 30 Minuten für Duschen und Anziehen bis es in die 12 Millionen Stadt geht. Kurz überlege ich auszuchecken und ein Busticket zu kaufen. Mein Schädel drohte zu zersprengen. Es war unmöglich diese Entscheidung zu treffen. In der Stadt versuche ich alles um den Kater zu besiegen.
 

Erst spät am Abend konnte ich wieder klar denken. Ich blieb unfreiwillig noch eine Nacht. Diesmal widerstehe ich den Versuch nach gratis Alkohol und wache am nächsten Morgen ausgeschlafen auf. Wir machen uns ein super Frühstück. Den Rest des Tages verbringe ich faulenzend im Hostel. Am Abend hatte ich Schwierigkeiten mit dem Ticket. Genervt wollte ich einfach zum Busbahnhof zu fahren. Glücklicherweise war ich nicht allein in der Situation. Ann und Mike aus New York versuchen online ihr Glück. Ann organisierte alles besser als jedes Reisebüro es tun könnte. Ich schließe mich den beiden an und ich kann euch jetzt schon verraten. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich bis jetzt getroffen habe.


Ann und Mike haben vor knapp 2 Jahren geheiratet. Statt der üblichen Flitterwochen, machen die beiden eine Flitterreise. Sie sind mittlerweile über 500 Tage unterwegs. Ein perfektes eingespieltes Team. Für 3 Euro nehmen wir das Taxi 40 Minuten zum Busbahnhof. Geschafft!!! Ich bin den Zwängen der Großstadt zu entkommen.
 







Montag, 27. Mai 2013

Zurueck auf Los!

Diesmal checke ich in ein neues Hostel ein. Es ist billiger und liegt in einem anderen Stadtteil. Ich habe noch 1 1/2 Tage. Diese verbringe ich mit Recherchieren ueber die Philippinen und die Stadt zu geniessen. Ich liebe es einfach nur durch Staedte zu laufen und zu beobachten. Die Unterschiede zwischen anderen Staedten, Menschen und Sitten zu erkennen. Leider regnet es am 2. Tag so stark, dass ich es nicht mehr zu einem Huegel schaffe, auf dem es einen herrlichen Blick ueber die Stadt gibt. Ein Grund mehr Taiwan weiterhin auf der Liste zu haben. Die Freundlichkeit mit der ich hier empfangen wurde, gleicht der von China. Ich hatte es fast vergessen wie schoen das ist.

Noch ein paar Worte zu meinen Zimmer- bzw. Mitbewohnern meines Hostels. Es gibt Studenten, Arbeitslose, Arbeiter, Reisende und einfach Leute die nichts machen von ueberall her. Die Hostels von Taipei sind voll mit diesen Gestrandeten. Zum Beispiel ein Amerikaner (31) der schon seit einem halben Jahr dort lebt und versucht Chinesisch zu lernen. Er will in 2-3 Monaten aufgeben wenn er nicht den gewuenschten Fortschritt erkennt.


Oder eine Franzoesin (27) die in 2 Monaten anfangen moechte chinesisch zu lernen. Sie hat ihr Studium Archaelogie abgebrochen und will nun was neues machen. Ich meine Weinbau spezialisiert auf die Region China verstanden zu haben??? Fuer freie Unterkunft und Essen arbeiten sie im Hostel. Das noetige Taschengeld kommt entweder von den Eltern oder wird als Englischlehrer verdient. Mehr als die Haelfte der Langzeit-Hostel-Bewohner sind Taiwanesen.


Sie kommen meistens von laendlichen Gegenden, die ihr Glueck in der grossen Stadt suchen. Die Miete fuer ein Zimmer ist nicht bezahlbar. Einige traeumen auch vom fernen Europa, dass sie nur aus dem Fernsehen oder von Reisenden kennen. Ich habe nichts gegen ein unsauberes Hostel aber 6 Monate waeren selbst fuer mich auch zu viel. In der Herberge gibt es kaum Fenster die Licht durchlassen. Jedes mal wenn ich das Hostel verlasse, brauche ich ein paar Minuten, um mich an das Tageslicht zu gewoehnen. Das Klo, die Dusche und Kueche ist alles andere als sauber. Dennoch ist Taiwan keineswegs ein Land in dem es sich nicht leben laesst. Die Staedte sind sauber, der Lebensstandart ist hoeher als in anderen asiatischen Staaten. Ich konnte nur 2 Obdachlose in Taipei ausmachen. Leider habe ich es verpasst mich ueber diese Thema zu erkundigen.

Ueberall wurde ich freundlich aufgenommen. Die Bewohner waren immer bemueht mir Auskunft zu geben. Das Essen ist vielfaeltig. Fast jeder hat ein Smartphone. Ich habe das Gefuehl ein Aussenseiter zu sein. Aber nicht weil ich bereits Vollbarttraeger bin (ich konnte keinen anderen Barttraeger aussmachen), sondern weil ich mein Telefon nicht in meiner Hand halte.


Ich verlasse Taiwan nur ungern, aber es bringt mich nicht weiter nur durch die Staedte zu reisen. Mein Budget laesst es einfach nicht zu. Auf dem Weg zum Flughafen wird es wie fast immer knapp. Ich brauche eine geschlagene halbe Stunde vom Bahnsteig zum Busbahnhof zu kommen. Es ist einfach zu gross und verwirrend unter der Erde. Die Dame am Check-In Schlater will mir mein Ticket nicht geben. Ich habe keinen Rueck- oder Anschlussflug. Voll genervt suche ich mir ein Intercafe und buche noch schnell einen Flug nach Singapur. Da muss ich eh hin. Eine Sache weniger auf der Liste. Zureuck am Schlater steht ein Passagier neben mir. Er bekommt auch kein Ticket. Sein Koffer ist unglaubliche 56 kg schwer. Er fragt mich ob ich ihm etwas Gepaeck abnehme. Laechelnd lehne ich ab. Ich war so spaet dran, dass ich mich bei der Handgepaeckkontrolle vordraenglen musste. Bereits rennend erreichte ich den Boarding-Schalter 3 min zu spaet. Der ganze Stress war umsonst. Mein Flug hatte ne halbe Stunde Verspaetung.




PS: Folgt dem Link fuer ein paar Bilder vom Hostel.

Hostel Taipei
 

Dienstag, 21. Mai 2013

Tainan

Nun geht es an der Ostkueste lang Richtung Norden. Mein Ziel ist die Stadt in Taiwan in der es das beste Essen geben soll. Von Kenting faehrt wieder der Bus nach Fanglio und der Einfachheit halber weiter mit dem Zug. Leider bekomme ich im gewuenschte Zug keinen Platz mehr. So muss ich umdenken und erstmal nach Kaohsiung fahren. Ein ueberfuellter Zug ohne Reservierungen. Doch im Vergleich zu Indien würde ich halbvoll schreiben. In Kaohsiung klappt alles prima. Mit dem Schnellzug gehts nach Tainan. Auf der Fahrt begleitet mich von nun an Joseph der Winzer von Katalonien. Das Buch "Der Katalane" ebenfalls von Noah Gordon ist nicht so gut wie "Der Medicus" aber auch sehr schoen.

In Tainan werde ich gleich von 2 Studenten angesprochen.



Nach der Wegbeschreibung und weiteren Doraemonbildern, gehts weiter Richtung Nachtlager. Das Hostel ist das sauberste in dem ich jemals geschlafen habe und ich darf meine Waesche umsonst waschen. Perfekt meine Schuhe muessen unbedingt gereinigt werden. Wieder Geld gespart. Harry der Mitarbeiter spricht perfekt englisch.



Ideal fuer meine naechsten Plaene. Im Hostel schlafen nur acht Leute. 6 Chinesen, ich und ein Polizist aus Hong Kong. Ich verabrede mich mit ihm am Morgen die Stadt zu erkunden.



Sum ist etwas zu aktiv fuer mich. Ich bin froh, dass der Tag herum war. Ich frage ihn weiter ueber alle moegliche Dinge aus, doch manchmal habe ich das Gefuehl, dass er nur die Haelfte von dem versteht was ich ihm frage. Dennoch ist es einfacher mit ihm. Vor dem Konfuzius Tempel werden wir von einer Gruppe Schueler abgefangen. Sie haben die Aufgabe Touristen als Guidefuehrer durch den Tempel zu fuehren. Wir bekommen Angela und Larry zugeteilt. Eine sehr nette Einfuehrung in das Haus. Allerdings beantworte ich am Ende mehr Fragen ueber Deutschland. Angela ist Formel Eins Fan und verlangt all mein Wissen ab.


In Tainan wurde von unseren Nachbarn den Niederlaender ein Fort gegruendet. Auffallend ist, dass die Stadt alles versucht um Touristen herzulocken. Das kleine Fort ist perfekt wieder hergerichtet. Es gibt ein Shuttle Bus durch die Stadt, der die Touristen an alle Punkte bringt. Am Abend beobachte ich zum ersten Mal wie die Muellabfuhr in Taiwan funktioniert. In den Strassen ist es sehr schwer ein Mueleimer zu finden. Doch zu meinem Erstauen ist es in ganz Taiwan sehr sauber. Wie funktioniert das alles? Am Abend kommt ein Muellaster der mit einem Megaphon ausgestattet ist. Ueber Band werden die Menschen aufgefordert den Muell jetzt bitteschoen zum Laster zu bringen. Die Leute hier rennen foermlich den Muellwagen hinterher, weil dieser immer leicht in Bewegung ist.

Eigentlich wollte ich in Tainan noch einen Tag bleiben. Es beginnt ein hin und her des Planens. Dennoch habe ich einen riesen Vorteil. Ich bin allein und kann meine Plaene von einer zu naechsten Sekunde aendern. Mein naechstes Ziel Taichung ist nur noch 2h vom National Park Tarako weg. Ich wollte versuchen von der andere Seite Eintritt zu bekommen. In Taichung habe ich mittlerweile schon ein Couchsurfing Paltz gefunden. Alles pefekt. Doch spaeter kommt alles anders. Harry recherchiert fuer mich. Der National Park ist immer noch geschlossen und wird erst am 16 Mai von Hualien aus geoeffnet. Sehr schlecht! Der naechste Plan ist der National Park Yushan. Aber es bringt nichts diesen anzusteuern. Es regnet die Woche durch. Ich muss also eine Entscheidung treffen. Pinkie hatte ich vor 2 Tagen angeschrieben. Sie freut sich mich in Hong Kong begruessen zu duerfen. Kurz um buche ich spater einen Flug auf die Philippinen. Dort ist besseres Wetter, ich habe noch genug Zeit, um einen Ueberblick fuer das Land zu bekommen. Hong Kong muss warten. Am naechsten Morgen gehts mit dem Zug zurueck nach Taipei.


Samstag, 18. Mai 2013

Richtung Sueden

Es ging weiter nach Taidong. Dort wollte ich versuchen auf eine von kleineren 2 Inseln zu gelangen. Leider faehrt wegen schlechten Wetters kein Boot und ich muss feststellen, dass es die Reisekasse eh nicht hergeben wuerde. Ich steige, nach einer Suppe mit Nudeln und Fleisch, wieder in den Zug. Der geht bis Fangliao. Von dort faehrt ein Bus nach Kenting wurde mir gesagt. In Fangliao steht Toni neben mir. Ich zeige ihm meinen Zettel mit den chinesischen Schriftzeichen und er meinte auf englisch, dass er auch dahin will. Nach 5 Minuten sitze ich schon im Bus nach Kenting. Perfekt gelaufen!

Die Stadt gilt als das "Sprinbreack" von China. Mit Toni checke ich im einer Jugendherberge ein. Das stark nach Schimmel riechende Zimmer ist ca.12qm gross hat 2 Doppelstockbetten und kein Fenster. Ich muss da raus. Am naechsten Tag finde ich 4 km die Kueste entlang ein neues Hostel. Am Abend gehe ich mit den Chinesen etwas essen und bessere dabei mein Wissen weiter auf

Im neuen Hostel lerne ich Stephanie aus den Staaten und ein Paerchen bestehend aus einem Norweger und einer Franzoesin kennen. Den Tag verbringe ich mit den Europaeern am Strand. Die Nacht mit Stephanie und den chinesischen Studenten. Wir kaufen uns den billsgten Fusel den wir finden koennten. Der ist so schlecht, dass Steff und ich beschliessen die Flasche mit Trinkspielen zu leeren. Gluecklicherweise gewinne ich die meisten davon.



Den Tag drauf geht es mit Kopfweh endlich in die Natur. Ich fahre per Anhalter bis zum Besucherzentrum des Nationalparks. Leider ist das nicht der Eingang. Nach weiteren 4 km haelt ein Auto an. Es springt eine Frau mittleren Alters heraus und gibt mir zu verstehen, dass ich einsteigen soll. Ich will hinten einsteigen aber keine Chance. Drin erwarten mich weitere 3 Frauen, die wie 14 jaehrige Maedchen kichern.



Natuerlich kann keine der Damen ein Wort englisch und ich spreche mittleiweile deutsch mit ihnen. Aber ich brauche keine verstehende Worte, um die Frauen noch mehr zum lachen zu bringen. Noch einmal 3 km bis zum Parkeingang. Meine Fahrerin haelt direkt vor dem Parktor. Sie sagt irgendwas zu dem Einlasser und ich darf umsonst passieren. Ja mache ich doch gern. Danke! 4 Euro gespart. Der Park ist eher enttaeuschend. Die Wege sind betoniert. Der Aussichtsturm hat sogar einen Fahrstuhl. Ich sehe ein paar schoene Blumen, Voegel, eine Eidechse



und eine Spinne die groesser ist als die fetteste Kreuzspinne. Meine Schuhe sind immer noch nass und stinken wie die Sau. Das muss ich aendern. Es geht per erneut per Anhalter nach Hause.


Frueh gehe ich noch einmal schwimmen. Nach vielleicht 500 m begleitet mich ein Fisch der gute 80cm lang und 40 cm hoch ist. Ich versuche ihn mit tauchen zu vertreiben aber keine Chance. Er umkreist mich weiter. Etwas aengstlich "nicht panisch" verlasse ich auf dem schnellsten Weg das Wasser. Unglaublich wie lang das einen vorkommt. Nach 3 Tagen verlasse ich den Ort mit schoenen aber nicht den erhofften Erinnerungen und vielen neuen Doraemon Bildern.




Freitag, 17. Mai 2013

Essen

So wie versprochen ein paar Worte ueber das Essen. Auf meiner ersten Reise durch Asien habe ich auf der Strasse fast alles probiert was ich finden konnte. Seit dem Ausflug nach Indien und mit dem damaligen 12 stuendigen Krankenhausaufenthaltes, bin ich nun etwas vorsichtiger gewesen. Nach 30h Erbrechens und Klobesuchens konnte ich grad noch die Kraft aufbringen mich ins Taxi zu setzen. Hier auf diesen Wege noch einmal ein Dank an Anni.

Doch der Mensch vergisst und ich bin wieder mutiger geworden. Ausser einmal wo es ein kurzes rumpeln im Bauch gab, ist bis jetzt alles gut gegangen. Ich kann einfach nicht wiederstehen. Vor 4 Jahren war ich schon einmal in China. Das war der Hammer. Es ist wie im Himmel, ueber all wird gekocht, gegart, gegrillt, gebraten oder was weiss ich alles. Fuer unseren Gaumen nicht immer eine Freude. Allerdings gewoehnt man sich nach einer Weile dran. Ich will behaupten, dass Taiwan noch mehr zu bieten hat. Die Japaner, die Suedkoreaner und die Europaer haben hier ihre Haende mit im Spiel. Zum Beispiel habe ich mit Bewunderung festgestellt, dass hier Brot gebacken wird. Nicht zu vergleichen mit dem guten deutschen Brot aber essbar. Nach 10 Tagen Reis und Nudeln bin ich an einem Stand vorbeigekommen die Sandwich's verkaufen. Obwohl keine Zeit mehr war, bin ich das Risiko eingegangen eins zu erwerben. Es war goettlich.

Jedoch konnte ich das Ausmass der Vielfaeltigkeit erst auf den "Night Markets"erkennen. Auf mehr als einen Kilometer gibt es mehr Essens- als ubrige Verkaufsstaende. Ich wurde regelrecht erschlagen. In erster Linie alles was das Meer her gibt. Muscheln, Krabben, Krebse, Octobus, Fisch in allen Groessen gebacken, gebraten und fritiert. Dann gibt es Fleisch vom Rind, Schwein, Ente und natuerlich Huhn. Letzteres wird bis auf den Kopf vertilgt. Die Huehnerfuesse werden fein abgenagt. Schweinsohren gehoeren ebenfalls zu den Delikatessen. Die Konzestens ordne ich irgendwo zwischen einem Gummibaerchen und weicher Knorbel ein. Das Fleisch wird nicht wie bei uns fein saeuberlich vom Knochen getrennt. Es gilt als viel schmackhafter wenn der Knochen dran bleibt. So wird zum Beispiel die Ente oder das Huhn im Ganzen zerhackt. Das zu essen will gelernt sein. Selbst Chicken Nuggets werden mit Knochen fritiert. Vom Huehnerfuss konnte ich bis jetzt die Finger lassen. Zum Glueck hat den noch kein Chinese bestellt. Dann waere ich auf jeden Fall am Zug gewesen. Es gibt Muscheln nicht groesser als Fingernaegel. Keine Ahnung wie diese gegessen werden. Erwaehnenwert ist noch der Tofu. Auf einer ganz speziellen Art und Weise gekocht, mit keine Ahnung was fuer Gewuerzen gib der Gerueche ab die allenfalls unsere Hunde das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Aber ganz bestimmt nichts fuer mich bzw. fuer euch. Es riecht so streng wie ein Knochen mit Fleisch, den der Hund nach 3 Wochen im Garten vergraben hat. Auch hier bleibt der Erfolg des nicht Anruehrens auf meiner Seite. Ich muss ja nicht alles ausprobieren. Ganz ehrlich! Dann esse ich lieber die fritierten Insekten. Durch mein staendiges Fragen der chinesischen Mitreisenden, konnte ich einges herausfinden.

Sehr oft stehe ich am Stand und keiner spricht auch nur ein Wort englisch. Ab und zu wird einfach per Fingerzeig oder gar ganz per Zufall bestellt. Das Urteil geht von ungeniessbar bis sehr schmackhaft. Ein Teil von dieser Vielfaeltigkeit habe ich fuer euch virtuell festgehalten und versucht mein weniges Wissen dazu zugeben. Stellt euer Gericht selber zusammen.

Bildershow

Donnerstag, 16. Mai 2013

Natur pur

Als ich von meinen letzten Reisen nach Hause gekommen bin, ist mir aufgefallen, dass ich die Natur vernachlaessigt habe. Das moechte ich jetzt aendern. Wanderschuhe, -socken, Tourenrucksack, Regenjacke und eine Trekkinghose gehoeren nun zu meinem Inhalt des Rucksackes. Um diese Utensilien auch gebuehrend einzusetzen war mein naechstes Ziel Hualien. Diese Stadt dient als Sprungbrett zu Taiwan's bekanntesten und schoensten Nationalpark "Tarako". Ich fahre gemuhtlich mit dem billigeren (2,50 Euro gespart) und langsameren Zug. Die Strecke geht teilweise am Meer lang, auf dass ich genauso gespannt bin. Ab jetzt begleitet mich Rob. Rob ist die Hauptigur vom Roman "Der Medicus" von Noah Gordon. Hoerbuecher (mein I-POD ist voll damit) machen die oft langen Fahrten zu einem doppelten Erlebnis. Zum einem geniesse ich den Ausblick in die fremde Landschaft und zum anderen hoere ich mir Geschichten an, die ich schon immer mal gelesen oder gehoert haben wollte. Auch ein Vorteil vom Reisen. Ich nehme mir die Zeit fuer solche Dinge.

Doch zurueck zu Hualien. Das Hostel finde ich nach einem kurzen Umweg sehr schnell. Allerdings stoert mich das Wetter. Vor 3h war in Taipei noch strahlender Sonnenschein. Hier regnet es stetig vor sich hin. Nach dem Einchecken komme ich mit Ossi aus Finnland ins Gespraech.



Er ist schon seit laengeren (8 Monate) unteregs und kommt gerade von den Philippinen. Wir machen uns gleich auf zum "Night Market". In ganz Taiwan gibt's diese Maerkte, die zum groessten Teil nur mit Essenstaenden ausgestattet sind. Doch ueber das Essen moechte ich euch einen extra Beitrag schreiben. Ossi und ich verabreden uns am Morgen zum einen gemeinsamen Tag. Frueh lerne ich noch ein Paerrchen bestehen aus einen Amerikaner der auf den Philippinen aufgewachsen ist und eine Englaenderin kennen. Zu viert essen wir unser Fruehstueck. Spaeter versuchen wir mittlerweile zu fuenft (eine Franzoesin ist grad per Zug angekommen) ein Auto zu mieten. Aber keiner von uns hat einen internationalen Fuehrerschein. So trennen wir uns wieder. Ossi und ich beschliessen eine Radtour zu unternehmen. Ganze 8h sind wir unterwegs, bei der Ossi ein ordentliches Tempo vorlegt. Ich halte grad so mit. Zu meiner Erleichterung stelle ich am Abend fest, dass er sich uebernommen hat. Die Radtour ging am Meer lang, bis hin zum Eingang des Nationalparks. Von den 8h regnet es 7h 50min durch.



Es ist ein stetiger warmer Regen den wir nach ein paar Stunden nicht mehr wahrnehmen. Am Abend zuvor wurde mir zu meinem Bedauern mitgeteilt, dass der Park wegen eines Erdrutsches nicht begehbar ist. Man kann nur 3 Wanderwege von nicht einmal 3km gehen. Wir sind total durch. Ich wusste dann schon, dass ich meine Sachen nie in einer Nacht trocken bekomme. Am Abend sind wir wieder zu viert auf dem Nachtmarkt essen. Ich gewinne 2 Basketballspiele grandios wegen einer besseren Trefferquote.



Am folgenden Tag regnet es immer noch. Die Strasse bleibt gesperrt. Ich ziehe weiter Richtung Sueden.

PS: Nicht das ihr euch wundert. Ab sofort wird in einigen meiner Bilder eine kleine Handpuppe auftauchen. Es ist "Doraemon" eine Komikfigur aus Japan. "Doraemon" ist im Raum Asien genauso beliebt wie bei uns die "Mickey Mouse". Fuer die jenigen die es nicht wissen. Die Geschichte begann in Thailand. Ich hatte mir dort eine lustige Sonnenbrille gekauft und ueber 400 Bilder von verschieden Menschen geschossen. Fortgefuehrt hatte ich jene Idee mit einem Smiley Ball (ueber 600 Fotos) in Indien. Irgendwann spaeter moechte ich mal Mosaike aus diesen Bilder machen. Ein halben Tag geht fuer das Suchen nach einem geeigenten Motiv drauf. Da Taiwan so klein ist, wird mich "Doraemon" wohl noch laenger begleiten.Ich werde euch die besten Bilder am Ende amhaengen.

Dienstag, 14. Mai 2013

Taipei

In Taipei sicher gelandet. Die Stadt selbst war sehr einfach per Bus zu erreichen. Im Hauptbahnhof wurde ich erstmal erschlagen. Wahnsinn! Gaenge auch mal locker 200m lang in mindestens 5 Etagen. Auf den Bahnsteigen gibt es Makierungen, wo sich die Passagiere in die Schlange einreihen und fuer Frauen die in der Nacht fahren spezielle Wartebreiche. Neben der Eingangstuer zu Toilette gibts es ein Schild mit roten und gruenen Laempchen, welche Toilette grad frei oder besetzt ist. Fuer Herren der Schoepfung zusaetzlich die Pissoir.



Jeder Quadrtattmeter ist erschlossen. Was oben kein Platzt mehr hatte, wurde einfach unter die Erde verlegt. Selbst ein Laden mit dem Namen Reformhaus (nur deutsche Produkte z.B. Klosterfrau) konnte ich entdecken. Wo bitteschoen ist der Ticketschalter und wo muss ich eigentlich hin um zu meinem Hostel zu kommen. Fast alles in chinesisch. Leider waren unter den 1000 Menschen keine Gleichgesinnten auszumachen. Mir hat man es bestimmt angesehen, dass ich etwas verloren war. Nach 3 Minuten umherlaufen bot ein freundlicher Mann mir seine Hilfe an. Die habe ich dankend angenommen und im Gegenzug hatte ich mich bereit erklaert die ueberreichten Bibelverse (offentsichtlich ein Mann der fuer die Kirche Werbung machte) auf der Fahrt zu studieren. Ein Ticket zu kaufen haette auch nicht einfacher sein koennen.


Das Hostel was ich mir ausgesucht hatte war leider schon voll belegt. Alles in der Gegend auch schon. Angesaeuert und muede koennte ich noch einmal durch die halbe Stadt kurven.

Nicht nur der Bahnhof von Taipei ist beeindruckend. Gleich von Anfang an fuehlte ich mich nicht nur sicher, sondern auch sehr gut aufgehoben. Gefuehlte 80 Prozent junge Leute. Wo sind die Aelteren? Es war egal ob ich rechts oder links aus dem Hostel gehe. Auf 100m kann man sich an 20 verschieden Stellen was zu Essen kaufen und das fast ueberall und bis in die Nacht rein. Die kleinen abgehenden Gassen sind da nicht mit eingerechnet. Hinzu kommen noch Tee- und Kaffeelaeden, in denen es vom Espresso bis zum Bubbletea ob heiss oder kalt unzaehlige Varianten gibt. Die Gebaeude sind russgeschwaertzt aber dennoch voller Farbe. Fast jeder sichtbare Winkel ist uebersaeht mit Werbeschildern. Es gibt Hochstrassen die scheinbar planlos eingesetzt wurden. Beispielseise direkt am Fluss, wo in Europa die besten Grundstueckspreise erziehlt werden. 12 spurige Trassen mitten durch die Stadt. An jeder grossen Kreuzung regeln mehrere Beamte den Verkehr. Fussgaenger bekommen an diesen besagten Knotenpunkten alle gruenes Licht. Kreuz und quer ueber die Strasse habe ich bis dato nur im Fernsehen sehen duerfen. Zu den Ampelleuchten gibt es noch Sekundenanzeiger. Das gruene Maenchen bewegt sich virtuell gemaechlich ueber die Strasse. Doch in den letzten 5 Sekunden hat es, wie viele Fussgaenger auch, auf einmal eilig.



Die Menschen sind fast schon zu freundlich. Sie starren einen nicht wie in Indien an. Wenn es doch mal zum Blickkontakt kommt, haben sie fuer mich immer ein verschmitztes Laecheln uebrig. Liegt das vielleicht an meinem wunderschoenen Bart? Unter allen Menschen habe ich noch kein Barttraeger ausmachen koennen?

Am naechsten morgen wurde ich gleich von der Hostelbesitzerin zum Essen eingealden. Ich verbringe die naechsten 2 Tage mit einem schlecht englisch sprechenden Chinesen der mit dem Fahrrad 1182km im Kreis gefahren ist. Am morgen des 3. Tages mit 2 Chinesen, die mir ruhig und geduldig zu meinen Fragen Rede und Antwort stehen. Der 4. Tag und letzte ging fuer die obligatorische Stadtbesichtung beruehmte Plaetze, Parks und Gebaeude drauf.


Der 101 Turm steht voellig unscheinbar im Zentrum von Taipei. Selbst als ich direkt davor stand, wirkt er irgendwie klein. Zumindest nicht so gigantisch wie der 3 hoechste Turm der Welt. In nicht mal 40 Sekunden faehrt mich der schnellste Fahrstuhl nach oben. Kosten fuer das gute Gefaehrt ueber 2 Millionen Euro.


Oben haengt eine Kugel aus Beton. Fuer den Ausgleich der Schwankung unter anderen auch bei Erdbeben. 4000 Tonnen schwer und mit Blattgold ueberzogen.



Nach dem fast Halbmarathon durch die Stadt, hatte ich keine Lust mehr auf Beton und Glas. Mich zieht es in die Natur.

Montag, 13. Mai 2013

Hallo ihr Lieben daheim!

Es ist mal wieder an der Zeit. Fuer Interessierte, Bekannte,Verwandte, Freunde und natuerlich meine geliebte Familie werde ich hier mein Erlebtes schildern. Ich hoffe ich schaffe es diesmal euch bis zum Ende zu unterhalten.

Doch die Geschichte kurz von Anfang an. Da ich seit dem 1.1.2013 ohne Arbeit bin, habe ich mich entschieden noch einmal den Versuch zu starten die Welt zu umrunden. Eine ganz wichtige Rolle dabei spielt Anni (www.anniamanderenendederwelt.blog.de). Wieder und wieder hatte sie den Gedanken durchgespielt einmal "Work and Travel" in Neuseeland zu machen. Diese Gedanken erschufen ersthafte Gespraeche, die dann (auch durch meine neu gewonnene Freiheit) zu Plaenen umgestaltet wurden. Fuers erste habe ich Anni allein losziehen lassen. Sie wollte den Schritt unbedingt unternehmen. Nun bitteschoen ich werde spaeter nachkommen.

Fuer Neuseeland ein Arbeitsvisum zu bekommen erwies sich schwerer als gedacht. Nach vielen Stunden (der Dank geht an Deon & Rob) und vielen Nerven habe ich es dann auch aufgegeben. Der Antrag bei dem der Bewerber ueber eine bestimmte Anzahl von Punkten kommen muss, haette mich ueber 300 Euro gekostet. Dazu kommt noch eine Pruefungsgebuehr von 200 Euro fuer den IELTS-Sprachtest, der vom British Concul abgenommen wird. Mit diesem Bittgesuch waere noch immer nicht gesichert, ob ich ein Visum bekommen wuerde. Das war mir alles zu unsicher. Deshalb habe ich mich fuer ein 9 monatiges Besucher-Visum, bei dem ich 3 Monate fuer Studiumzwecke (z. B. Sprachkurse) verwenden kann entschieden. In dieser Zeitspanne habe ich Zeit eine Arbeit zu finden. Gegen Vorlage von 1000 Neuseelaendische Dollars pro Monat kostete der Antrag mich immer noch Nerven, Zeit und rund 140 Euro. Das Visum ist nach Ablauf noch um weitere 3 Monate verlaengerbar. Super Sache ich koennte also genauso lang im Land bleiben wie Anni mit ihrem "Work and Travel Visum". Als mein Pass dann endlich zurueck kam, bemekrte ich, dass ich 3 Monate Zeit zur Einreise habe. Und genau diese Zeit werde ich vorher nutzen, um andere Laender zu sehen. Nach reiflichen Ueberlegungen ueber Myanmar (viel spaeter raus) und Indonesien oder die Philippinen ueberkamm mich in den Tagen als ich den Flug buchen wollte, eine Lust nach Taipei zu fliegen. So ging es am 3 Mai auch endlich los.

Es ist nicht immer einfach zu reisen. Nimmt man die Zeit des Aufstehens bis zum Check-In im Hostels zusammen waren es am Ende 36h. Um ein Haar haette ich den Flug fast verpasst. Irgendein Idiot wollte seinem Leben ein Ende geben und sich (laut Deutsche Bahn) vor den Zug schmeissen? Ueber Umwege, nicht wie von der Deutschen Bahn empfohlen (das haette ne halbe Stunde laenger gedauert), war ich eine Minute zu spaet. Jedoch hatte die Dame am Schalter Gnade vor Recht ergehen lassen. Die Freundlichkeit wurde von mir gleich mit einem HARIBO Tuetchen (die bewirken fast ueberall auf der Welt Wunder) belohnt und promt gab sie mir einen Gangplatz mit etwas mehr Beinfreiheit. Mein Ziel von 14 Kilo Gepaeck ohne Handgepaeck habe ich um 200 Gramm ueberschritten. Rechne ich die Schoki, die Gummibaeren, und Anni's Zeug ab bin ich mit ca. 13,5 weit im Soll. Wie schwer mein Handgepaeck war? Nicht mehr als 5 Kilo!!!! Klaro!

Neben mir im Flugzeug sass eine Chinesin aus Hongkong, die ein Jahr in Deutschland verbracht hatte.



Pinkie war eine sehr nette Begleitung. Sie sprach nicht zu wenig und nicht zu viel, trank mit mir etwas Alk und wir verabschiedeten uns in Hanoi mit dem Zusatz, dass ich sie jederzeit in Hongkong besuchen koennte. Perfekt da wollte ich schon immer mal hin. Den Flug nach Taipei verbrachte ich, in einem fast leeren Flugzeug, schlafend als Koenig im Land der Amazonen.